Panama

»Oh, wie schön ist Panama!«

Panama ist ein kleines Paradies. Hier können sich Kinder frei entfalten, ihre eigenen Ideen entwickeln, kreativ sein und dabei viel Spaß haben. Und dieses Panama liegt nicht im fernen Mittelamerika, sondern in Krefeld-Bockum. »Panama« heißt der offene Spielraum der Ganztagsbetreuung der Freien Waldorfschule Krefeld. So wie das Land Panama zwei Kontinente und zwei Ozeane verbindet, so versteht sich dieses Panama als Verbindung und Übergang zwischen Schule und Elternhaus. Vor fast elf Jahren fiel der Startschuss für dieses erste Ganztagsprojekt einer Krefelder Schule. Anfangs wurden an der Kaiserstraße um die dreißig Kinder zwischen sechs und elf Jahren betreut – heute sind es über hundert. Nach dem morgendlichen Unterricht erhalten die Kinder der Klasse 1 bis 4 die Möglichkeit, weitgehend selbstbestimmt zu spielen, zu basteln und eigene Erfahrungen zu sammeln. Zwischendurch gibt es ein gesundes Mittagessen und Hausaufgabenbetreuung. Die Lerninhalte der Unterrichtsfächer werden auf spielerische Weise gefördert.

»Kinder tun Kindern gut«, ist ein wichtiger Grundsatz des pädagogischen Ganztagkonzepts der Krefelder Waldorfschule. »Die Aufgabe der Erzieher ist hier, das Umfeld zu bereiten, Material bereit zu stellen und auch noch einige »Schätze« in der Hinterhand zu haben, um die Vorhaben der Kinder zu unterstützen …«, heißt es weiter. Und die Vorhaben der Kinder sind vielfältig. Sie malen und filzen, schnitzen und bauen, spielen und singen. Mit Wasserfarben auf dickem Aquarellpapier malen die kleinen »Panamesen« ihre Haustiere in allen Variationen, Haus-Baum-Blume-Sonne-Bilder, aber auch Märchenschlösser und Fabelwesen. In der Werkstatt gibt es Feilen und Hämmer, Nägel und Holz, Leder, Farben und vieles mehr. Oft entstehen hier Häuser mit allen Details von der Ledercouch bis zur Badewanne oder auch ganze Straßenzüge mit Autos, Bäumen, Schildern und Ampeln. Und manchmal will einer von den ganz Kleinen nur seinen Stock auf Armlänge kürzen oder ein Schiffchen schnitzen, das draußen auf den See gesetzt wird.

Das »Draußen« ist ein Kernstück des Panama-Geländes an der Kaiserstraße. Hier gibt es einen Wasserspielplatz, wo die Kinder nach Herzenslust matschen dürfen, wo immer wieder neue Labyrinthe aus Deichen, Gräben und Seen entstehen. Das von den älteren Gartenbauschülern errichtete Stelzenhochhaus wird als Spielhaus oder Wachturm genutzt, und das Vater-Mutter-Kind-Haus ist ein wunderbarer Ort für Rollenspiele. Dazu kommt ein selbst gestalteter Bauwagen, ein kleiner Stall, der Kletterbaum und das Piratenlager. Bei schönem Wetter kann in der Außenwerkstatt geschnitzt und gehämmert werden. Drinnen und draußen lernen die kleinen Panamesen Elementares für ihr Leben. Sie trainieren ihre Grob- und Feinmotorik und sie lernen, sich zu konzentrieren. Fantasie und Kreativität der Kinder werden hier tagtäglich angeregt, und sie werden dabei unterstützt, selbstständig Ideen umzusetzen, sich in der Gruppe zu organisieren und dabei auch Konflikte zu bewältigen. Die Erzieherinnen und Erzieher bleiben in der Regel bewusst im Hintergrund. Sie schaffen nur den Raum in dem die Aktivitäten der Kinder stattfinden.

Dass in Panama Wichtiges passiert, haben inzwischen auch viele außerhalb der Waldorfschule mitbekommen. Neben verbaler Zustimmung gewinnt das Projekt zunehmend Freunde und Förderer, die Geld- und Sachspenden bereit stellen. So entschied sich erst kürzlich die Sparkasse Krefeld aus den Erträgen ihrer PS-Lose einen Betrag von € 1.000,– für die Ausstattung des Panama-Geländes zu spenden. Mit diesem Geld wurden ein schöner großer Gartentisch und acht Stühle beschafft, die von den Kindern bereits intensiv genutzt werden.

Einen Begehungsplan der gesamten Schule können Sie sich hier herunterladen …