Volles Programm:
DIE MUSIK-ENSEMBLES
Volles Programm:
DIE MUSIK-ENSEMBLES
Ensemblearbeit als musikalische Lebens- und Entwicklungshilfe.
Musik ist in der Waldorfschule ein zentrales und verbindliches Fach für alle Schüler:innen. Gleichzeitig wird besonders Interessierten durch die verschiedenen Ensembles, die sie freiwillig im Anschluss an den regulären Unterricht besuchen, die Möglichkeit gegeben, für sich selbst besondere Schwerpunkte zu setzen.
Viele Schulen haben weder Chor noch Orchester. In manchen Waldorfschulen gibt es einen Wahlpflichtbereich in Musik, d.h. in der Mittel- oder Oberstufe muss zwingend ein Fach, sei es Orchester, Chor, Leierspiel, Percussion o.ä. belegt werden. Dies hat zwei Nachteile: 1.) Es sitzen auch musikalisch wenig interessierte Schüler:innen in den Ensembles (‚Gefangenenchor_). 2.) Da die Ensembles dann meist parallel liegen, müssen die Schüler:innen sich für ein Fach entscheiden und können nicht beides (also z.B. Chor und Orchester) belegen. An unserer Schule ist es möglich, bis zu drei Ensembles im Schuljahr zu besuchen. Die Freiwilligkeit hat den Nachteil, dass der Fortbestand der Ensembles nicht gesichert ist, aber den Vorteil, dass die Anwesenden dann auch eher zu den wirklich Interessierten gehören. Sie nötigt auch den Lehrer:innen ein größeres Engagement ab, denn wenn es nicht gelingt, die Schüler:innen zu motivieren, bleiben diese weg und das Ensemble stirbt.
Auftritte aller Ensembles – Vororchester, Blockflötenspielkreis, Orchester und Chor – bei Schulkonzerten (Weihnachts- und Sommerkonzert) haben in den letzten Jahrzehnten lückenlos stattgefunden und sind nur während der Corona-Pandemie ausgefallen. Hinzu kommen Musikaufführungen bei Schulfesten und Jubiläumsfeiern. Hier gibt es keine Musik von der CD, hier wird live gesungen und gespielt! Denn dies bietet allen Mitgliedern der Schulgemeinschaft ein viel größeres Erlebnis als das Abhören einer noch so perfekt eingespielten Musik von Tonträgern. Im Wesentlichen geht es bei der Ensemblearbeit aber noch um etwas viel Wichtigeres. Musik trägt zur Menschenbildung bei und gibt den Kindern und Jugendlichen in vielfacher Hinsicht Lebens- und Entwicklungshilfe. Musik erfordert Fleiß, punktgenaue Konzentration und die Zuverlässigkeit der Mitspielenden – unerlässliche Tugenden für alle Lebenslagen. Die Herausforderung, sich bei Bühnenauftritten mit seinen Fähigkeiten einem Publikum zu präsentieren, trägt ebenfalls zur Persönlichkeitsbildung bei. Ganz wesentlich ist auch das Momentum der Freude, Freude beim gemeinsamen Musizieren mit Gleichaltrigen, Freude bei Orchesterfahrten, Freude über den Erfolg beim Konzert und über den anerkennenden Applaus der Publikums; dies entschädigt für die Mühen, die es kostet, bis die Ernte eingefahren werden kann.