Aus Wolle wird Faden wird Kleidung. Mit Händen, Freude und Willenskraft.

Gemeinsam mit den musischen und handwerklichen Fächern bildet die Handarbeit eine wichtige Säule des Waldorfschulunterrichtes. Wie bei allen anderen Fächern auch, ist der Lehrplan des Handarbeitsunterrichtes sorgfältig auf die jeweiligen Entwicklungsstufen des Kindes abgestimmt.

Handgeschicklichkeit und Fingerfertigkeit werden von der 1. Klasse an geschult und durch alle Schuljahre hindurch gepflegt und gefördert. Doch nicht nur die Feinmotorik, Konzentration und Willenskraft werden geschult, beim Handarbeiten geht es um das Selbermachen und Selberschaffen, um die Freude am Tun und um ästhetisches Erleben. Handarbeit wird an unserer Waldorfschule in den Klassen 1 bis 7 unterrichtet und geht bis zur Klasse 9 in das Fach Schneidern über.

In der 1. Klasse beginnend lernen die Kinder alles über die Wolle. Sie drehen erste Fäden und erlernen das Stricken. Im Laufe der folgenden Schuljahre werden die Fähigkeiten verfeinert und vertieft und in verschiedenen textilen Techniken wie dem Häkeln, Sticken, Flechten und der feinen Nadelarbeit immer weiter ausgebildet. Es entsteht eine Vielzahl individuell gestalteter und immer gebrauchsfähiger Werkstücke vom Flötenbeutel über die Mütze bis zur Werk- oder Kochschürze.

Ab der 7. Klasse folgt, zunächst mit der Tretnähmaschine, der Einstieg in das Maschinennähen. In den folgenden Jahren erlernen die Schüler:innen verschiedene Nähte und erproben deren Einsatz, sie wählen Stoffe aus und schneiden sie zu. Beginnend mit einfachen Gebrauchsgegenständen wie dem Kochhandschuh, werden mit zunehmenden Fertigkeiten auch Kleidungsstücke geschneidert, bei denen es auf präzises Arbeiten und Passgenauigkeit ankommt. Für diese Arbeiten steht den Schüler:innen ein umfangreicher Maschinenpark mit Tretnähmaschinen, elektrischen, computerunterstützten und Overlock-Nähmaschinen zur Verfügung.

Ab der 10. Klasse können die Schüler:innen das Fach Schneidern als Schwerpunkt in der differenzierten Oberstufe wählen.