Musikunterricht

Das oberste Ziel des Musikunterrichtes ist es, unsere Schüler/innen mit den Mitteln der Musik in ihrer Entwicklung zu fördern. Die leistungsfördernden Auswirkungen aktiven Musizierens auf Geist und Seele sind wissenschaftlich nachgewiesen. Musizieren heißt: kreativ sein (auch beim reproduktiven Musizieren), gestalten, sich einordnen, auf die Mitspieler hören. Soziales Verhalten, aber auch Aufmerksamkeit, Konzentration, Geistesgegenwart, Durchhaltevermögen werden gefördert, vor allem, wenn etwas Eingeübtes zur Bühnenaufführung gebracht wird. Obwohl wir uns immer um musikalische Qualität bemühen, ist nicht die perfekte Darbietung bei Schulfeiern oder das glanzvolle Konzert unser oberstes Ziel, sondern die Förderung individueller und sozialer Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen.

Aufgrund der vielfältigen Entwicklungschancen, die der Musikunterricht den Kindern bietet, betrachten wir Musik als ein zentrales Fach in unserem Lehrplan. Alle Schüler/innen von Klasse 1 bis 12 haben durchgängig Musikunterricht.

Unterstufe – Klassen 1 bis 4
Die Kinder lernen, zunächst ganz aus der Nachahmung, das Singen von Liedern, hauptsächlich im pentatonischen Bereich, und das Spiel auf der pentantonischen Blockflöte.
Ab der 3. und 4. Klasse wird mit dem Singen von Liedern im Dur-Moll-tonalen Bereich (dabei auch erste Schritte zum mehrstimmigen Gesang) und der Einführung der Notenschrift auch von allen das Spiel auf der Sopranblockflöte erlernt.

Mittelstufe – Klassen 5 bis 9
Es wird in den Mittelstufenklassen einstimmig, zweistimmig, dreistimmig, ab Klasse 8 eventuell schon vierstimmig gemischt (Sopran, Alt, Tenor, Bass) gesungen. In der Regel spielen die Klassen bis Ende Klasse 6 auch mehrstimmige Blockflötenstücke (mit Sopran-, Alt-und Tenorflöten). Improvisationen, vorwiegend am Metallophon, rhythmische Übungen, Trommeln, Bodypercussion Musizierstücke mit Orff-Instrumenten, Blockflöten, Orchesterinstrumenten, Klavier und Gitarre (was jeweils in einer Klasse vorhanden ist) sorgen dafür, dass der Unterricht hauptsächlich durch Musikpraxis bestimmt wird. Auch die Musiktheorie (zum Beispiel elementare Notenlehre, Intervalle, Dur und Moll, Quintenzirkel, Harmonielehre) wird stets mit praktischen Übungen verbunden. In der 8. Klasse, wenn die Schüler/innen ihr Klassenspiel einstudieren, wird über Musiktheater/Oper gesprochen und in der Regel eine Opernaufführung besucht.

Oberstufe – ab Klasse 10
Zunehmend gerät die Musikbetrachtung in den Blick: in der 10. Klasse Formenlehre und Stilkunde (dazu gehört seit vielen Jahren der Besuch der Generalprobe und dann der Abendaufführung eines klassischen Symphoniekonzerts der Niederrheinischen Symphoniker – die Stücke werden vorher im Unterricht besprochen), aber auch die Entwicklungsgeschichte der Rock- und Popmusik. In der Musikepoche in Klasse 11 wird ein Überblick über die Musikgeschichte Europas seit dem frühen Mittelalter gegeben, später auch die Jazzgeschichte besprochen. Wichtig ist, dass alle Theorie durch viele praktische Übungen, unter anderem Singen (oft im gemischten vierstimmigen Chorsatz) und Improvisieren auf Instrumenten unterstützt wird. Im 12. Jahrgang übt die Klasse ein den jeweiligen Fähigkeiten und Möglichkeiten der Klasse gemäßes Konzertprogramm ein und führt es Form eines Musikabschlusskonzertes (kurz vor Ende des Schuljahres) auf. Das Singen und Musizieren hat also auch in der Oberstufe noch Vorrang vor musikwissenschaftlichen Themen.

Chor und Orchester
Wir versuchen, die Kinder schon in der Unterstufe an ein weiterführendes Instrument heranzubringen. Der Instrumentalkreis der Klassen 4 und 5 (eventuell spielen auch schon Kinder der Klasse 3, in Ausnahmefällen sogar Klasse 2 mit) hat die Funktion, die Schüler/innen mit relativ einfachen mehrstimmigen Stücken zum ersten Zusammenspiel zu bringen. Wenn man ein Instrument lernt, ist das Zusammenspiel mit anderen eine völlig neue Erfahrung – man muss sich auf ganz andere Dinge konzentrieren, als wenn man für sich allein spielt. Dies alles sollen die Kinder an leichten, kurzen, überschaubaren Stücken lernen, bevor sie im Orchester mit zum Teil sehr komplexen Stücken konfrontiert werden.
Ab Klasse 6 treten die Schüler/innen dann im Orchester ein, welches in variablen Besetzungen spielt: Streichorchester, Blasorchester, Bigband (Bläser und Rhythmusgruppe mit Klavier, Gitarre, E-Bass, Schlagzeug) und Gesamtorchester (Streicher, Holzbläser, Blechbläser und Percussion). Das Repertorie reicht von symphonischer Musik bis zur Filmmusik.
Im Schulchor hatten wir in den letzten Jahren verschiedene Formationen, zunächst einen Ober-, später dazu einen Mittelstufenchor, zuletzt einen Gesamtchor von Klasse 6 bis 12 oder 13. Das Repertoire reicht von barocken und klassischen Kantaten und Messen bis zu Pop-Chören und Musical-Medleys (dabei meist begleitet von einer kleineren oder größeren Orchestergruppe).

Zweimal im Jahr, nämlich vor Weihnachten und im Frühsommer, geben die genannten Ensembles ein Konzert; zu Weihnachten etwas kleiner in der Dimension, im Sommer etwas größer, da hier die eingeübten Stücke kurz vorher bei einer dreitägigen Chor- und Orchesterfahrt vertieft werden können.

Die Mitarbeit in Chor und Orchester ist freiwillig und liegt im Nachmittagsbereich. Trotzdem werden diese Arbeitsgruppen gut angenommen: In den letzten Jahren waren stets rund ein Drittel aller Schüler/innen von Klasse 6 bis 13 im Chor oder Orchester, etliche davon sogar in beiden Ensembles, aktiv.
Außerdem spielen die Schüler/innen manchmal in kammermusikalischen Besetzungen, die für bestimmte Anlässe zusammengestellt werden (vom Duo bis zum Sextett oder noch größeren Gruppen), singen solistisch oder treten in Bandformationen auf.